Während sich die neue Umweltministerin mit dem Ziel des Arten- und Klimaschutzes dafür einsetzen will, Wälder möglichst naturnah zu belassen, hat ihre Bremer Kollegin keine Skrupel, ebensolche platt zu machen. Das ist für eine neue Siedlung zwischen Konrad-Adenauer-Allee und Ostpreußischer Straße geplant. Dort befindet sich ein naturbelassenes Ökotop mit bis zu 80 Jahre alten Bäumen, das etwa 150 neuen Wohnungen weichen soll, wobei dort noch nicht einmal die Niederschlagsentwässerung abschließend geklärt ist.
Bei dem Wohnraum handelt es sich mitnichten um bezahlbare Wohnungen, denn die Preisbindung, die für einen kleinen Teil der Wohnungen beabsichtigt ist, erlischt nach 20 Jahren. Bei der Zertifizierung dieser Siedlung als Klimaschutzquartier, wegen eingeschränktem Autoverkehr und Dachbegrünung, handelt es sich um nichts anderes als Greenwashing. Wie kann es sein, dass in Bremen Grünflächen und Ökotope vernichtet werden sollen, während es genügend gut gelegene versiegelte Gewerbebrachen gibt, die durch eine „grüne“ Bebauung aufgewertet werden könnten? Ganz in der Nähe befindet sich das verwahrloste Max-Bahr-Gelände, das seit vielen Jahren auf eine ökokonforme Bebauung wartet. Statt diese zu ermöglichen, holzen die Grünen lieber ein Wäldchen ab und vergraulen dadurch viele ihrer Stammwähler. Anette Rendigs, Bremen